CMR-Frachtbrief - was müssen Sie wissen?

8 Dezember, 2021 |

Bei einem CMR-Frachtbrief handelt es sich um eines der wichtigsten Dokumente für die Firmen, durch die die Transporten auf internationalen Strecken realisiert werden. Das Dokument stellt eine Bestätigung zum Abschluss eines Vertrages zwischen dem Auftraggeber und der Frachtfirma dar, regelt die grundlegenden Aspekte, die mit der Realisierung des Auftrags zusammenhängen und enthält die wichtigsten Informationen zur transportierten Ladung. Was muss man über den CMR-Frachtbrief wissen? Ist CMR-Frachtbrief obligatorisch? Wie sollen die Unterlagen ordnungsgemäß erstellt werden, damit Missverständnisse vermieden werden können und die Lieferungen reibungslos realisiert werden.

CMR — was ist das?

Erklären wir vorerst die Herkunft der Bezeichnung CMR — es handelt sich hier um eine Abkürzung aus der französischen Bezeichnung von CMR – Convention relative au contrat de transport international de Marchandise par Route, d.h. Abkommen zum Internationalen Straßentransport der Waren aus dem Jahre 1956. Das Abkommen definiert die Regeln zum Erwerb-Transport der Waren unter verschiedenen Ländern, vorausgesetzt, dass wenigsten dieses Abkommen wenigstens durch ein Land als das Dokument anerkannt wurde, das auf seinem Gebiet gilt. Eine der wichtigsten Angelegenheiten, die sich aus dem o.g. Abkommen ergeben, ist die Frage des internationalen Frachtbriefes. Obwohl keine allgemeine Vorlage für das Dokument geregelt wurde, wurde klar definiert, welche Angaben es beinhalten muss, damit die Anforderungen erfüllt sind und es als eine formelle Bestätigung zum abgeschlossenen Vertrag betrachtet werden kann.

CMR-Frachtbrief — die wichtigsten Informarionen

Von wem wird ein CMR-Frachtbrief ausgestellt?

Aus den Vorschriften resultiert nicht, durch welche Partei der CMR-Frachtbrief erstellt werden muss. Aus den Vorschriften resultiert aber, dass die Dokumentation durch den Absender und den Frachtführer unterschrieben werden muss — die Form der Unterschriften und die Sprache des Dokumentes sind an die Anforderungen der gesetzlichen Vorschriften anzupassen, die im Auslieferungsland gelten. Dies bedeutet, dass der CMR für den LKW-Transport Belgien-Polen in der niederländischen, französischen oder in der deutschen Sprache erstellt werden sollte, da sie in Belgien als Amtssprachen fungieren.

Obwohl die Erstellung der Dokumente durch den Absender nicht obligatorisch ist, übernimmt er im Falle der Unstimmigkeiten im Inhalt des Frachtbriefes die Kosten und die Verantwortung für die daraus resultierenden Schäden.

Wann werden CMR-Dokumente für Transport erstellt?

CMR-Frachtbrief kann für jeden Transportteilnehmer ausgestellt werden, der zu oder aus einem Land fährt, das das CMR-Abkommen erlassen hatte — es sind die meisten EU-Länder. Möglich ist auch die Ausstellung von mehr als einen Frachtbrief für den jeweiligen Transportauftrag, zum Beispiel wenn am Transport mehr als ein Fahrzeug teilnimmt oder wenn die transportierte Ladung aus verschiedenen Warengruppen zusammengestellt wurde. Eine diesbezügliche Entscheidung hängt von individuellen Festlegungen zwischen dem Absender und dem Frachtführer ab.

Man darf nicht vergessen, das ein CMR-Frachtbrief nur dann Anwendung findet, wenn die Transporte auf der Straße erwerbsmäßig realisiert werden. Es betrifft keine Speditionsaufträge und Transporte von: Postsendungen, Leichen oder Umsiedlungsgegenständen.

Wie viele Ausfertigungen der CMR-Unterlagen erstellt werden müssen?

Der internationale Frachtbrief soll in drei gleich lautenden Kopien erstellt werden, je eins für:

  • Absender,
  • Frachtführer,
  • Empfänger (diese Ausfertigung wird mit Ladung übersendet).

Aus dem rechtlichen Gesichtspunkt hat jede Ausfertigung einen identischen Wert und kann als eine förmliche Vertragsbestätigung vorgelegt werden. Manchmal wird auch zu administrativen Zwecken eine zusätzliche, vierte Ausfertigung erstellt.

Welche Daten müssen in der Frachtdokumentation angegeben werden?

Gemäß den Festlegungen des Abkommens müssen im CMR folgende Angaben festgehalten werden:

  • Ort und Datum der Ausstellung,
  • Angaben und Anschrift des Absenders (bei Firmen: Bezeichnung und Anschrift des Geschäftssitzes),
  • Angaben und Anschrift der Frachtfirma (bei Firmen: Bezeichnung und Anschrift des Geschäftssitzes),
  • Ort und Datum der Annahme der Ware durch den Frachtführer,
  • Zielort der Ladung,
  • Angaben und Anschrift des Empfängers (bei Firmen: Bezeichnung und Anschrift des Geschäftssitzes),
  • Allgemeine Bezeichnung der Art der Ware,
  • Art der Verpackung der Ware,
  • Stückzahl, Bruttogewicht oder anders ausgedrückte Menge der Ware,
  • Eigenschaften und Nummer der geladenen Waren,
  • Transportkosten (Frachtgebühren, zusätzliche Gebühren, Zollgebühren und sonstige Gebühren, die in der Laufzeit des Vertrages entstanden sind),
  • Anweisungen für die Erfüllung der Zollformalitäten und anderer Formalitäten,
  • Erklärung, aus der resultiert, dass der Transport ungeachtet der irgendwelchen widersprüchlichen Klauseln, den CMR-Vorschriften unterliegt.

Kann ein CMR-Frachtbrief zusätzliche Empfehlungen zum Transport beinhalten?

Ja, außer den oben beschriebenen obligatorischen Punkten, können im CMR auch zusätzliche Informationen berücksichtigt werden, zum Beispiel:

  • Verbot der Umladung der Waren während des Transports,
  • Auflistung der Kosten, die durch den Absender übernommen werden,
  • Höhe des Anrechnungsbetrags, der bei der Aushändigung der Ware erhoben werden muss.
  • Wert der Ladung und Summe, die eine spezielle Interesse bei der Lieferung der Ladung darstellt,
  • Anweisungen zur Versicherung der transportierten Ware,
  • vereinbarter Termin für den Transport,
  • Auflistung der Unterlagen, die an den Frachtführer übergeben wurden.

Drohen Strafen für fehlende CMR-Unterlagen für internationalen Verkehr?

Obwohl es Vorschriften gibt, die den Inhalt eines CMR-Briefes regeln, ist die Erstellung des CMR-Briefes selbst keine gesetzliche Pflicht und hat keinen Einfluss auf den abgeschlossenen Vertrag. Dies bedeutet, das eine fehlende oder eine nicht ordnungsgemäß ausgefüllte Dokumentation mit keinen rechtlichen Folgen für die Parteien des Vertrages zusammenhängt. Es lohnt sich aber, die Unterlagen ordnungsgemäß zu erstellen, weil sie zu einer schnelleren Realisierung des Transports beitragen und die Kontrolle der Übereinstimmung des Transportverlaufs mit den Details des Auftrags ermöglichen.

Fehler im CMR-Frachtbrief — Konsequenzen

Wenn die Angaben im CMR-Frachtbrief von dem Tatbestand abweichen, können reale Konsequenzen sowohl gegenüber dem Absender als dem Frachtführer gezogen werden. Wie es früher erwähnt wurde, ist der Absender für die Schäden verantwortlich, die durch den Frachtführer infolge der Fehler in der Dokumentation entstanden sind und übernimmt die damit zusammenhängenden Kosten. Die Folgen der Vernachlässigung können für den Frachtführer u.a. Folgende Konsequenzen umfassen:

  • Finanzstrafen, die bei einer Kontrolle der Unterlagen für fehlende oder falsch angegebene Informationen auferlegt werden können, z.B. Angaben zur Bezeichnung des Frachtführers, zum Datum der Erstellung des Dokumentes oder im Falle einer fehlenden Erklärung, aus der resultieren würde, dass der Vorgang mit dem CMR-Abkommen zusammenhängt — die Strafen werden durch nationale Gesetzgebung des jeweiligen Kontrollortes geregelt.
  • Die Kosten, die sich aus Beschädigungen oder aus Verlust eines Teiles der Ladung oder ganzer Ladung während des Transports ergeben — der Frachtführer oder der Fahrer sind verpflichtet, den tatsächlichen Zustand und die Menge der Ware zu überprüfen, nachdem sie die Ware vom Absender übernommen haben und die Übereinstimmung der Ware mit dem Frachtbrief festgestellt wurde. Wenn keine Einwände angemeldet werden, dann wird das als eine Bestätigung dieser Informationen angesehen und kann den Frachtführer belasten, wenn die Unstimmigkeiten später festgestellt werden, sofern andere Beweismaterialien zur Bestätigung des Schuldes des Absenders fehlen werden. Ist die Durchführung der Kontrolle nicht möglich, dann ist im CMR-Brief ein entsprechendes Vermerk mit Begründung einzutragen.

e-CMR — was ist das und wie funktioniert das?

2011 wurde dem CMR-Abkommen ein zusätzliches Protokoll hinzugefügt, das sich auf die Ausstellung der elektronischen Frachtbriefe bezieht. In Polen wurden diese Änderungen 2019 eingeführt. Zurzeit kann die Fracht-Dokumentation in 29 Ländern auf elektronischem Wege erstellt werden. Weitere Länder arbeiten an der Anerkennung des Systems. Neue Regelungen ändern lediglich die Form der Ausstellung des CMR-Frachtbriefes und ermöglichen die Benutzung der elektronischen Unterschriften. Die Regeln zum Inhalt und zu Verantwortungsbereichen aller Parteien bleiben unverändert.

Warum ist e-CMR eine günstige Lösung?

Die Verwendung der elektronischen Dokumentation bedeutet sicherlich unbestrittene Vorteile für alle Vertragsparteien aber auch für die Umwelt. Unter den größten Vorteilen dieser Lösung sind folgende Aspekte zu nennen:

  • schnellerer Dokumentaustausch,
  • ständiger Zugriff auf aktuelle Informationen zum Transport,
  • reduzierter Papierverbrauch bei der Erstellung der Transportdokumentation.

Bei Marathon International glauben wir daran, dass ein ordnungsgemäßer Austausch der Dokumentation und die Möglichkeit einer schnellen Überprüfung aller Details des Auftrags ein Schlüssel zur wirksamen und günstigen Realisierung der Transportdienstleistungen unabhängig von der Länge und der Richtung der Strecke ist. Wir bieten Transporte an, die den Bedürfnissen der konkreten Kunden angepasst sind. Setzen Sie sich also bitte mit uns in Verbindung und besprechen Sie mit uns Ihren Anwendungsfall.